Moderne Stoffe
eBook Details
Title: | Moderne Stoffe | ||
Author: |
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Published: | 1893 | ||
Publisher: | S. Fischer | ||
Language: | German | ||
Tags: | fiction, novella, Germany, anarchism, Berlin, naturalism | ||
Description: | The Scottish-German John Henry Mackay, who wrote in German, dedicated himself to the cause of gaining sympathetic recognition of man-boy love.
He first gained recognition as a lyric poet and his novellas were early examples of naturalism … โfrom https://web.archive.org/web/20110629120245/http://www.glbtq.com/literature/mackay_jh.html Incidentally, the end of the second novella is rather gruesome and not a little misogynistic, with the narrator dwelling on the detail of the female drowning. Be warned! |
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Format: | |||
Pages: | 127 |
Mackay, John Henry:
M., der seit dem 2. Lebensjahr in Deutschland aufwuchs, studierte nach einer Buchhรคndlerlehre, die er vorzeitig abbrach, und der Mitarbeit an Zeitschriften, 1884-87 in Kiel, Leipzig und Berlin fรผnf Semester Philosophie, Literatur- und Kunstgeschichte. In Berlin fand er Kontakt zur naturalistischen Bewegung, so zum Verein โDurchโ um die Brรผder Hart und spรคter zum Kreis der Friedrichshagener, jedoch ohne sich fest zu binden. Nach lyrisch-sentimentalen Anfรคngen und naturalistischer Prosa verfaรte er das Gedicht โArma parato feroโ. Wรคhrend eines einjรคhrigen London-Aufenthaltes 1887/88 lernte M. die dortige soziale Bewegung kennen und pflegte Beziehungen zu den revolutionรคren Emigranten-Klubs von Sozialisten, Kommunisten und Anarchisten. Entscheidend wurde seine Begegnung mit dem Werk des amerikan. Anarchisten โBenjamin R. Tucker (1854โ1939), dem er auch persรถnlich verbunden war, insbesondere aber die 1888/89 begonnene Beschรคftigung mit dem seinerzeit nahezu vergessenen Linkshegelianer Max Stirner. Ihn und sein Hauptwerk, โDer Einzige und sein Eigentumโ (1845), wiederentdeckt zu haben, konnte M. mit einigem Recht fรผr sich in Anspruch nehmen. Der Erkundung von Leben und Werk Stirners widmete er fortan seine ganze Kraft. Seine Londoner Erfahrungen fanden ihren Niederschlag in Sozialrevolutionรคren, in ihrer Metaphorik dem Vormรคrz verpflichteten Gedichten (โSturmโ, 1888), die in der sozialistischen wie der anarchistischen Bewegung grรถรte Verbreitung fanden und in Deutschland wรคhrend der Sozialistengesetze verboten waren. Die Wendung zum Stirnerianer bezeugt das Buch โDie Anarchisten, Kulturgemรคlde aus dem Ende des 19. Jh.โ (1891), eine Mischung aus Sozialreportage, Zeitgeschichte und theoretischer Abhandlung. Darin vertrat er einen โindividualistischen Anarchismusโ und wandte sich gleichermaรen gegen den Sozialismus wie gegen den Anarchismus Bakunins oder Kropotkins. Mit der Forderung nach einem entgrenzten Egoismus nach der Art des โEinzigenโ, die sich gegen Politik, Staat und Gewalt richtete, aber eine Verteidigung des Privateigentums ausdrรผcklich einschloร, stieร M. in den 90er Jahren, auch international, auf breite Resonanz. Neben Nietzsche avancierte Stirner vor allem durch M.s Werk zum Stichwortgeber eines bรผrgerlich-oppositionellen Individualismus.
Finanziell durch die Unterstรผtzung von seiten der Mutter und durch Erbschaft unabhรคngig, unternahm M. Anfang der 90er Jahre ausgedehnte Reisen (u. a. in die USA), bis er 1894 endgรผltig nach Berlin รผbersiedelte, um ein zurรผckgezogenes Leben als Schriftsteller und Stirner-Forscher zu fรผhren. Er verfaรte die Monographie โMax Stirner, Sein Leben und sein Werkโ (1898) und gab verschiedene Schriften Stirners heraus sowie Sammlungen seiner eigenen Werke. Daneben wandte er sich seit der Jahrhundertwende literarisch gegen die Unterdrรผckung der Homosexualitรคt. Selbst Pรคderast, publizierte er unter dem Pseudonym Sagitta Flugschriften, Gedichte und Erzรคhlungen zu diesem Thema, die zum Teil der Zensur verfielen und im Ausland erscheinen muรten. An den Erfolg der 90er Jahre konnte M. nach 1900 nicht mehr anknรผpfen, auch nicht mit dem Sportroman โDer Schwimmerโ (1901), einem der ersten Werke seines Genres, oder der Neuaufnahme der โAnarchistenโ im Roman โDer Freiheitssucherโ (1921). Insgesamt isolierten M. die Intransigenz seines Stirner-Kultes und die Selbststilisierung zum โEinzigenโ, aber auch der รคsthetische Traditionalismus zumal seiner Gedankenlyrik. Durch die Inflation um sein Vermรถgen gebracht, wurde er verlegerisch durch eine von Gleichgesinnten gegrรผndete โMackay-Gesellschaftโ unterstรผtzt. Am literarischen Leben der Weimarer Republik hatte er keinen Anteil mehr; seine autobiographische โAbrechnungโ (1932) zeugt von Verbitterung. โ Eine 1974 in Freiburg/Br. neugegrรผndete Mackay-Gesellschaft pflegt das Erbe des Schriftstellers.-https://www.deutsche-biographie.de/sfz55451.html
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